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Gedenkweg: Widerstand und Verfolgung

in Bregenz 1938-1945

Seit 2002 existiert in Bregenz ein Gedenkweg, der zum Ziel hat, jene Orte zu kennzeichnen und ins Gedächtnis zu rufen, die an Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt worden sind und Widerstand geleistet haben.

Dies geschieht durch die Kennzeichnung der betreffenden Straßen, Gebäude etc. durch einheitliche Informationstafeln und eine Begleitbroschüre.

Durch solche Zeichensetzung soll beim Begehen des Gedenkweges aus abstrakt gewusster Geschichte persönliche Aneignung der Vergangenheit werden.

Der Gedenkweg erinnert an das Gefangenenhaus in der Bregenzer Altstadt, wo zwischen 1939 und 1945 etwa 6000 Personen – vorwiegend politische Gegner in sogenannter Schutzhaft, an der Schweizer Grenze zurückgewiesene Juden und Zwangsarbeiter – inhaftiert waren. Er erinnert an das Gestapo-Hauptquartier, in dem tausende Verhöre stattgefunden haben, und er erinnert an Menschen:

  • an den Gendarmen Hugo Lunardon, der vor dem Anschluss gegen illegale Nationalsozialisten vorgegangen ist und im KZ Mauthausen zu Tode gebracht wurde
     
  • an den ehemaligen Bregenzer Stadtvertreter Samuel Spindler, der sich der Deportation ins Vernichtungslager durch Freitod entzogen hat
     
  • an den jungen Leutnant Anton Renz, der in den allerletzten Kriegstagen nach dem Versuch, die Zerstörung wichtiger Brücken zu verhindern, von Angehörigen der SS erschossen worden ist
     
  • an die sozial engagierte Geschäftsfrau Karoline Redler, die wegen ihrer politischen und religiösen Überzeugung aus nichtigen Gründen zum Tod verurteilt und durch das Fallbeil hingerichtet worden ist
     
  • an die Krankenschwester Maria Stromberger, die freiwillig nach Auschwitz gegangen ist und unter höchster Lebensgefahr Häftlinge mit Nahrung und Medikamenten versorgt und als Botin für die lagerinterne Widerstandsbewegung gearbeitet hat
     
  • an den Gitarrenbauer Ernst Volkmann, der aus Gewissensgründen den Eid auf Hitler verweigert hat und dafür hingerichtet worden ist
     
  • und an die anderen Bregenzerinnen und Bregenzer, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind.

Der Gedenkweg kann jederzeit individuell begangen werden. Begleitbroschüren sind gratis in der Buchhandlung Arche in der Bregenzer Innenstadt erhältlich und von mehreren Websites herunterzuladen.

Führungen werden vom Katholischen Bildungswerk Vorarlberg und von erinnern.at vermittelt.

Text: Andreas Eder

Download der Gesamtbroschüren

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