Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
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Campus Weiße Rose

Aufgaben

Zur erinnerungskulturellen Aufgabe von Kuratorium und Studentenwerk

DENKStätte Widerstand im Campus
Weiße Rose Weingarten
(Träger : Studentenwerk Weiße Rose
e.V., Briachstr. 10,88250 Weingarten)


Die DENKStätte ist dem studentischen Widerstand in Deutschland gegen zwei Diktaturen gewidmet: gegen die NS-Diktatur von 1933-45 - im Fokus die „Weiße Rose“ - und gegen die stalinistische Diktatur in der SBZ und frühen DDR mit über 70 Opfern.

Die DENKStätte ist vernetzt mit dem authentischen Ort der Geschehnisse im Lichthof der LMU München in der Trägerschaft der Weiße Rose Stiftung München und im Verbund mit weiteren Studierendenwohnheimen und ihren Trägern. Sie ist zugeordnet dem Projekt : „Oberschwäbische Erinnerungswege und DENKorte“.

Institutioneller Träger dieses Doppelprojektes und seiner Vernetzung ist : das DENKStättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (konstituiert am 11.01.11) mit seinem DENKStättensekretariat, das vom Studentenwerk Weiße Rose e.V. dem Kuratorium zur Verfügung gestellt wird um es damit vom Aufbau einer eigenen Verwaltung zu entlasten und der vom Kuratoriumsvorstand berufene Wissenschaftliche Beirat des DENKStättenkuratoriums (konstituiert am 18.03.11).

Verdienst insbesondere der Weiße-Rose-Stiftung e.V. München - z.B. mit ihrem Projekt des virtuell vor allem auf Schulen ausgerichteten Netzwerks - und Verdienst des Weiße Rose Instituts ist es, dass die Erinnerungskultur um die Münchner Widerstandsgruppe Weiße Rose sich in unserem deutschen Vaterland auf hohem Niveau befindet.

Schon früh endete dieser Erinnerungsprozess nicht an den Grenzen der alten Bundesrepublik - er schuf sich sogar in der früheren DDR seine Stätten. Davon zeugen z.B. die vielen nach den Geschwistern Scholl benannten Schulen. Diese Erinnerung war eine frühe gesamtdeutsche Errungenschaft – lange bevor es durch die friedliche Revolution zur deutschen Einheit kam. Inzwischen läuft dieser Erinnerungsprozess in einer europäischen Dimension und strahlt nach Übersee aus.

Studentenwerk und Kuratorium versuchen mit der DENKStätte Widerstand im Campus Weiße Rose bisher kaum vorhandene Erinnerungsakzente im „studentischen Kern-Raum“ zu setzen: Häuser studentischen Wohnens sind – anders als Gymnasien oder allgemein Schulen - keine Einrichtungen für die Generation der SCHÜLER, sondern Stätten des Wohn- und Lebensumfelds für Menschen im damaligen Lebensalter der STUDENTEN der Weiße Rose-Gruppe.

Die DENKStätte Widerstand stellt die vom NS-Staat hingerichteten Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose in den Fokus.

Unser Verständnis der Münchner Widerstandsgruppe verlangt sie erinnerungsmäßig nicht zu isolieren, sondern sie vielbezüglich zu relationieren. Ihr Widerstand soll in Beziehung gesetzt werden zu anderen Ausdrücken des Jugendwiderstandes und des gesamten Widerstandes in Nazideutschland, zum Widerstand in Europa, zum Widerstand auch gegen die spätere Diktatur in der SBZ bzw. der frühen DDR: dort sind demokratiebewusste Studenten, die mit den Nazis nichts zu tun hatten, eingekerkert und hingerichtet worden.

Die bewundernswerte Gestalt des Professors Kurt Huber fordert dazu auf, die Haltung der deutschen Intelligentsia unter der NS-Diktatur kritisch aber nicht ohne Barmherzigkeit und in realistischem Blick auf Größe und Endlichkeit des Menschen zu reflektieren und regt an, das Thema des Gewissens in das Zentrum der Denkstätte zu rücken.

Angestrebt ist, dass auch weitere studentische Wohnheime mit der DENKStätte Widerstand in Verbund treten. Dadurch und durch die Einbindung dieser Denkstätte in das Projekt „Oberschwäbische Erinnerungswege und DENKorte“ weitet sich das Doppelprojekt des DENKStättenkuratoriums zu einer NS-Dokumentation einer deutschen Großlandschaft: Oberschwabens - aus. Diese ergänzt die NS-Dokumentationen deutscher Großstädte wie Berlin, München, Köln, Nürnberg - in jener gebührenden Bescheidenheit, die einem ländlichen Raum zukommt, der weder Hauptstadt der Bewegung, noch Unort der Wannsee - Konferenz, noch Stadt der Reichsparteitage war, sondern lediglich eine Landschaft, in der landjüdische deutsche Kultur, aus der ein Albert Einstein kam, blühte und vernichtet wurde, wodurch Deutschland signifikant ärmer wurde. Ein ländlicher Raum, aus dem ein Mensch wie Josef Ruf kam, der unter das Fallbeil geriet, weil sein Gewissen ihm nicht erlaubte, den Fahneneid auf den Führer zu leisten. Ein ländlicher Raum, aus dem Reinhold Frank kam, der als Anwalt politische Gegner der Nazis verteidigte und der schließlich in Plötzensee hingerichtet wurde. Ein ländlicher Raum, in dem sich im Pfarrhaus von Mooshausen widerständiger Geist um Josef Weiger und Romano Guardini sammelte. Ein ländlicher Raum, der dem Arbeiterwiderstand eines Fridolin Endraß (hingerichtet 1940 in Berlin) und eines Joachim Brunner (umgebracht im KZ Mauthausen 1944) Platz lassen musste. Ein Raum, in dem Sophie Scholl während ihres Reichsarbeitsdienstes Zeit geschenkt wurde zur inneren Ein- und Umkehr von der BdM-Führerin zur kommenden Widerstandskämpferin.

Download der Gesamtbroschüren

DENKStättenkuratorium
NS-Dokumentation Oberschwaben

Briachstr. 10, 88250 Weingarten

Tel.: 0751/560838-0
Fax: 0751/560838-14
E-Mail: info@dsk-nsdoku-oberschwaben.de
Web: www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de