Gedenkorte für die Opfer der NS-Euthanasie
Meckenbeuren: Stiftung Liebenau
Am 1. Juli 1940 wurden die ersten Bewohner der Stiftung Liebenau zum „Gnadentod“ abgeholt. 501 Menschen mit Behinderung kamen in den Gasmordanstalten Grafeneck und Hadamar im Rahmen der „Aktion T4“ ums Leben. Als Mahnung dafür, dass dies nie mehr geschehe, setzte die Stiftung Liebenau am 1. Juli 2010 einen „Liebenauer Stolperstein“ an markanter Stelle auf dem Gelände. Die Granittafel nennt die Anzahl der Transporte, insgesamt zehn, und die Zahl der Ermordeten.
Seit mehr als 40 Jahren beherbergt die Liebenauer Kirche in einer eigens dafür gestalteten Seitenkapelle einen Gedenkstein mit den Namen aller Opfer. Am 10. Oktober 1970 wurde er von Bischof Carl Joseph Leiprecht eingeweiht. Jedes Jahr am 27. Januar, dem nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird in einer Feierstunde an das Schicksal der ermordeten Menschen aus Liebenau erinnert. 501 Kerzen brennen dann – für jedes Menschenleben ein Licht.
Als weiterer DENKort wurde Ende der 1990er Jahre im Liebenauer Schloss ein Dokumentationsraum eingerichtet. Zwei Vitrinen und eine Tafel enthalten Dokumente zur Euthanasie an Liebenauer Bewohnern.
Text: Droste-Gräff