Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
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Campus Weiße Rose
13.05.2013

Mitteilung Nr. 6 – 13 des DENKStättensekretariats

 

Im Fokus: Präsentation der neuen Enzyklopädie jüd. Geschichte und Kultur (Hrsg. Dan Diner) im Jüdischen Museum Hohenems

Liebe Mitglieder des Denkstättenkuratoriums,
liebe Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museums Hohenems,
sehr geehrte Damen und Herren,

gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems möchten wir Sie herzlich zu einem Abend mit Professor Dr. Dan Diner (Leipzig/Jerusalem) am Montag, den 10. Juni um 19.30 Uhr ins Jüdische Museum Hohenems, Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems einladen.
Professor Diner wird die von ihm herausgegebene epochale Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur in einem Vortrag vorstellen und mit uns diesen vielschichtigen Versuch diskutieren, jüdische Kulturgeschichte neu zu denken.
„Lexikon aus Denkfiguren. Eine radikal neue jüdische Enzyklopädie“, so titelte am 10. Juni 2011 die Neue Zürcher Zeitung:
„Mit dem von Dan Diner herausgegebenen Werk entsteht siebzig Jahre nach dem nationalsozialistischen Judenmord erstmals wieder ein deutschsprachiges Lexikon zu jüdischen Fragen. Das letzte Opus dieser Art, die 1928 in Berlin von Nahum Goldmann begonnene «Encyclopaedia Judaica», wurde nach Hitlers Machtübernahme 1934 abgebrochen und konnte erst in den siebziger Jahren auf Englisch vollendet werden. (...) Die «EJGK» ist methodisch ein genuin neuer Typ Enzyklopädie, das zeigt schon eine kleine Abfolge ihrer Lemmata wie etwa «Aschkenasim, Assimilation, Atempause, Aufbau, Auferstehung, Aufklärung, Auschwitz». Die jüdischen Erfahrungswelten werden nicht in scharf umrissene Begriffe, sondern in emblematische Denkfiguren übergeführt. «Sonst zerbrechen die Phänomene», meint Diner. Ismen kommen denn auch gar nicht
vor. Selbst den Eintrag «Antisemitismus» sucht man vergeblich, man wird dann freilich beim Stichwort «Verschwörung» fündig. Irrig wäre, die «EJGK» als bedeutsam nur für jüdische Belange anzusehen. Sie bietet eine komplexe Gedächtnisgeschichte der Moderne.“
Wir freuen uns darauf, Sie im Jüdischen Museum zu sehen.
Mit herzlichem Gruß
Hanno Loewy und das Museumsteam
Jüdisches Museum Hohenems
Wolfgang Marcus
i.A. des Denkstättenkuratoriums
NS-Dokumentation Oberschwaben


Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Gesamtwerk in 7 Bänden inkl. Registerband Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Dan Diner ca. 4200 S., 360 s/w Abb., 42 Karten, Geb., Leinen mit Prägung
Herausgeber und Autoren
Die Enzyklopädie wird im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegeben von Dan Diner, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig und Professor für Europäische Zeitgeschichte an der Hebrew University in Jerusalem.
Zu den Autoren zählen Israel Bartal (Jerusalem), Pierre Birnbaum (Paris), Michael Brenner (München), David Engel (New York), Shmuel Feiner (Jerusalem), Galit Hasan-Rokem (Jerusalem), Hanno Loewy (Hohenems), Dan Miron (New York), David Myers (Los Angeles), Anson Rabinbach (Princeton), Yfaat Weiss (Jerusalem), Christian Wiese (Frankfurt a. M.), Carsten L. Wilke (Budapest), Moshe Zimmermann (Jerusalem) u. v. a.
Inhalt
Von Europa über Amerika bis zum Vorderen Orient, Nordafrika und anderen außereuropäischen jüdischen Siedlungsräumen erschließt die Enzyklopädie in sechs Bänden und einem Registerband die neuere Geschichte der Juden von 1750 bis 1950. Rund 800 Stichwörter präsentieren den Stand der internationalen Forschung und entwerfen ein vielschichtiges Porträt jüdischer Lebenswelten - illustriert durch viele Karten und Abbildungen. Übergreifende Informationen zu zentralen Themen vermitteln ca. 40 Schlüsselartikel zu Begriffen wie Autonomie, Exil, Emanzipation, Literatur, Liturgie, Musik oder Wissenschaft des Judentums. Zuverlässige Orientierung bei der Arbeit mit dem Nachschlagewerk bieten ausführliche Personen-, Orts- und Sachregister im siebten Band. Die Enzyklopädie stellt Wissen in einen Gesamtkontext und bietet Wissenschaftlern und Interessierten neue Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur. Ein herausragender Beitrag zum Verständnis
des Judentums und der Moderne.
Pressestimmen
„Mit der EJGK wird sich der Blick auf die jüdische Geschichte und Kultur in Deutschland verändern. Bereits nach Vorliegen dieses Bandes ist jedenfalls deutlich, dass die Enzyklopädie auf lange Sicht im deutschsprachigen Raum die erste Adresse sein wird für jede wissenschaftliche Konsultation in
Sachen Judentum und Judentumsgeschichte.“
H-Soz-u-Kult

„Die Enzyklopädie ist ein Lese-Buch im schönsten Sinne: Der Leser, der sich ihr anvertraut, begibt sich auf eine faszinierende Entdeckungsreise.“ DIE WELT
„Der Historiker und Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig Dan Diner will mit seinem Redaktionsteam die Geschichte und Kultur der Juden in ihrer Bedeutung für das Verständnis der Moderne erschließen.“
FAZ

„So komplex der geschichtstheoretische Ansatz Diners sich in der Einführung präsentiert, so verständlich, ja ästhetisch lesen sich die einzelnen Einträge. Das Konzept der "Gedächtnisorte" und "Denkfiguren" führt zu einer gelegentlich fast belletristisch anmutenden assoziativen Lektüre.“ Jüdische Allgemeine

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