Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
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Campus Weiße Rose
19.12.2014

Mitteilung Nr. 12 - 14 des DENKStättensekretariats

Im Fokus: Einladung zur Kuratoriumsversammlung am 16.1.15; 2015 – das Jahr Weingartens; Baufortschritte im Campus Weiße Rose; Nachlese Herdwangen; Einladung Aulendorf; Ulms 7. Denkort (in Sachen Zwangsarbeit): Wilhelmsburg; Vernetzung mit Arbeitskreis Weiße Rose Crailsheim e.V., Dietrich Bonhoeffer-, Edith Stein- und Alfred Delp-Gesellschaft.

 

Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freunde/innen unseres Denkstättenkuratoriums,

 

zum Fest der Geburt Christi und zum Chanukkafest wünschen wir Ihnen Frieden, Licht und Freude. Möge das Jahr 2015 für Sie ein gesegnetes und glückliches Jahr werden.

 

1) Herzlich laden wir Sie zur jährlichen Vollversammlung unseres Kuratoriums am 16.1.15 um 10 Uhr in die PH Weingarten ein. Wir freuen uns auf den Vortrag unseres Wissenschaftlichen Beiratsmitglieds Prof. Dr. Günter Heydemann, des Direktors des Hannah Arendt Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden. Er wird uns –vor allem am Beispiel der Universität Leipzig - darstellen, dass der Diktaturwiderstand der Weiße-Rose- Gruppe gegen den NS-Unrechtsstaat  eine analoge Fortsetzung im studentischen Widerstand gegen neues Unrechtsregime in der Epoche des Stalinismus in der SBZ/frühen DDR gefunden hat. Heydemann wird damit unserem Bemühen um eine Erinnerungsstätte in Weingarten, die dem studentischen Diktaturwiderstand in Deutschland gewidmet werden soll, ein Tor öffnen.
 

2) Im Jahr 2015 soll in drei Stufen am 8. Mai, am 20. Juli und (voraussichtlich) am 12. Oktober die „Denkstätte Widerstand Weingarten“ entstehen. Bisher sind dafür von ihren Eigentümern und Trägern 15 „Widmungshäuser“ angemeldet. Ohne dass dadurch die Besitz- und Funktionseigenschaften dieser Häuser angetastet werden, werden sie Menschen des Widerstandes und Opfern des NS-Unrechtsstaates gewidmet. Ähnlich wie in den Broschüren des Kuratoriums für die Denkorte und Erinnerungswege in Oberschwaben, wird die „Häuser-broschüre“ ihre Widmungsadressaten in Text und Bild beschreiben und über  Homepage und Druck den Hausbewohnern und Interessenten vermitteln. So entsteht  - in über 600 km Entfernung von der zentralen „Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW)“ im Bendlerblock in Berlin und von ihr unterstützt ein bescheideneres dezentral-regionales Pendant zu ihr in Oberschwaben.
Die Stadt Weingarten beherbergt in diesem Jahr gleichzeitig das Projekt „Odyssey“ des britisch-polnischen Bildhauers Robert Koenig. Durch Vermittlung der Kuratorin Claudia Bühler aus Leutkirch kam Odyssey aus England zunächst zu unserem Kuratoriumsmitglied Leutkirch, wanderte nach Memmingen und wird im Mai sehr intensiv im Bereich unseres Kuratoriumsmitglieds Weingarten entwickelt werden. Die „Odyssey“ mit dem Untertitel „Wächter der Erinnerung“ und unser Projekt der „Denkstätte Widerstand Weingarten“ ergänzen sich vorzüglich und werden sich in mehreren Aktionen verschränken. Robert Koenig setzt mit seinen Figuren von Erniedrigten (Entwurzelten, Vertriebenen, Asy- lanten etc.), deren Würde er durch skulpturale Übergröße symbolisch überhöht, nicht zuletzt seiner Mutter ein Denkmal, die als polnische Zwangsarbeiterin von den Nazis verschleppt worden war. Der Stadt Weingarten ist es dabei ein Anliegen, ihr Integrationspotential für all ihre Bürger -Einheimische und Neubürger- unter Beweis zu stellen.
 

3) Zu den Baufortschritten im Campus Weiße Rose in Weingarten gehören nicht nur die des Neubaus, sondern auch solche der Modernisierung im Altbau. Der beiliegende Pressebericht der Schwäbischen Zeitung belegt das.
 

4) Im Anhang gibt es eine Nachlese der Feier am Friedhof Großschönach: hier ist ein würdiger Denkort für den Widerstand der Familie von Haeften gegen das NS-Unrecht entstanden. Wir sind dankbar und freuen uns, dass wir diesen Ort in Solidarität zu einer Reservistenkameradschaft mit vorbildlicher Haltung zu demokratischen und humanen Werten in Oberschwaben mitbetreuen dürfen.
 

Die Einladung zum Gedenken in Aulendorf am 27. Januar 15 an die Beziehung der Familie Scholl zur Buchhandlung des Josef Rieck liegt dieser Mitteilung bei. Das ist im  Stil mal etwas Anderes: so spannend kann Erinnerungskultur sein.

 

Als Vorankündigung des neuen 7. Ulmer Gedenkortes im Ergänzungsheft der Homepage und später im Druck die Beschreibung der dortigen Zwangsarbeitssituation mit Schwerpunkt „Wilhelmsburg“ durch Ulrich Seemüller, dem unser Dank gilt.
 

5) Im Zuge der Vorbereitung der „Häuserwidmung“ für die „Denkstätte Widerstand Weingarten“ entstehen neue Vernetzungen mit den Gesellschaften, die die Namen von Dietrich Bonhoeffer, Edith Stein und Alfred Delp tragen und deutschlandweit und international arbeiten. Sie sind sehr an unseren Projekten interessiert und möchten mit uns kooperieren. Das Gleiche gilt für den Arbeitskreis Weiße Rose Crailsheim e.V., dem Geburtsort von Hans Scholl. Wir werden den Arbeitskreis wohl bald als Mitglied unseres Kuratoriums begrüßen dürfen. Jörg Hartnagel, der Sohn von Fritz und Elisabeth Hartnagel (der Schwester von Sophie Scholl), ist dort Vorstandsmitglied und wird uns von Ursula Mroßko , der dortigen 1. Vorsitzenden,  als an einer Zusammenarbeit mit uns besonders Interessierter bekanntgemacht.

 

Mit nochmaligen herzlichen Grüßen und Wünschen für Sie und in Dankbarkeit für Ihre Verbundenheit mit uns

 

Ihr/Euer

Prof. Dr. Wolfgang Marcus

(für das Denkstättensekretariat)

 

Anhang (in einer Datei)

DENKStättenkuratorium
NS-Dokumentation Oberschwaben

Briachstr. 10, 88250 Weingarten

Tel.: 0751/560838-0
Fax: 0751/560838-14
E-Mail: info@dsk-nsdoku-oberschwaben.de
Web: www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de