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Campus Weiße Rose
31.07.2014

Mitteilung Nr. 09 - 14 des DENKStättensekretariats

Im Fokus: Grundsteinlegung im Campus Weiße Rose Weingarten; Termine im 4. Quartal  2014 und 1. Quartal 2015; Presseberichte von Grafeneck, Buttenhausen, Bad Wurzach, Herdwangen-Schönach.

 

Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freunde/innen unseres Denkstättenkuratoriums,

 

dies ist die letzte Mitteilung vor der Sommerpause. Im Oktober geht es dann mit der Mitteilung Nr. 10 – 14 weiter. Das Sekretariat wünscht Ihnen allen eine gute Zeit zum Ausspannen und Erholen. Das kann auch eine Zeit zur Pflege der eigenen Fähigkeit zum Erinnern und zur Überwindung von Vergessen und Verdrängen sein.

 

1. Philipp Staebler, Geschäftsführer des Studentenwerks Weiße Rose Weingarten, stellt uns diesen Bericht über die Grundsteinlegung unseres neuen Wohnheims im Campus zur Verfügung.

 

2. Schon heute dürfen wir Sie um Vormerkung des Termins unserer nächsten Kuratoriumssitzung am 16. Januar 2015, um 10 Uhr im Festsaal der PH Weingarten bitten. Prof. Dr. Günther Heydemann, Direktor des Hannah-Arendt-Instituts an der TU Dresden, Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirats, wird uns in seinem Vortrag in den studentischen Diktaturwiderstand in der Epoche des Stalinismus in der SBZ und frühen DDR einführen, der u.a. unter Berufung auf die „Weiße Rose Gruppe München“ geleistet wurde.

Im Oktober wird ein Arbeitskreis unseres Sekretariats konstituiert werden, dem die inhaltliche und gestalterische Erinnerungsarbeit des Campus Weiße Rose Weingarten und seines Umfeldes in Rat und Tat anvertraut werden soll. Die Mitarbeit von Angehörigen der damals Ermordeten und die Unterstützung durch die „Weiße Rose München“ ist uns bereits zugesagt.

 

3. Zu den bisher an 19 Denkorten angebrachten Tafeln werden in den nächsten sechs Monaten mindestens weitere 10 hinzukommen. Damit sind unsere oberschwäbischen Erinnerungswege in genügender Weise markiert und ihre Denkorte optisch als zusammengehörig vernetzt. Im Jahr 2015 wollen wir erreichen, dass an jedem Denkort, an dem die Bereitschaft dazu besteht, mindestens an einem Tag im Jahr eine öffentliche Erinnerungsveranstaltung stattfindet, für deren Durchführung wir subsidiär zur Verfügung stehen. In Ingerkingen (Gde. Schemmerhofen) wird am 1. Oktober 14 die 20. Tafel enthüllt, die an die Ermordung der dort beheimateten 72 behinderten Kinder in Grafeneck erinnern wird.

 

4. Die Geschehnisse um die Sicherstellung des Grabes von Agnes von Haeften lenken die Aufmerksamkeit auf  eine weitere zu Unrecht aus der Erinnerung geratene, unter dem NS-System verfolgte bedeutende Persönlichkeit der Kulturgeschichte: KURT HAHN, den (Mit-) Begründer der Schule von Salem, den liberalen deutschen Pädagogen mit jüdischen Wurzeln, der nach Kriegsende sich sozial-vorbildlich der Mutter der ermordeten Widerstandskämpfer annahm und ihr in ihren letzten Lebensmonaten in der Landschaft um Hermannsberg Geborgenheit vermittelte.

Unser Kuratorium wird nicht nur die für ehemalige und in Konzentrationslager eingelieferte Salem-Schüler verlegten Stolpersteine (Spetzgart) in die Denkorte seiner Erinnerungswege aufnehmen. Es wird sich in Absprache mit der Schulleitung Salem bemühen, Kurt Hahn selber Gerechtigkeit und die ihm gebührende ehrende Anerkennung zuteilwerden zu lassen.

Gute Feriengrüße

 

Ihr/Euer

 

Prof. Dr. Wolfgang Marcus

(für das Denkstättensekretariat)

 

Anhang (in einer Datei):

 

1)      Bericht über die Grundsteinlegung des neuen Wohnheims im Campus

2)      Pressebericht von Grafeneck und Buttenhausen

3)      Pressebericht Bad Wurzach

4)      Berichte von der Gedenkfeier zum 20. Juli in Herdwangen-Schönach

DENKStättenkuratorium
NS-Dokumentation Oberschwaben

Briachstr. 10, 88250 Weingarten

Tel.: 0751/560838-0
Fax: 0751/560838-14
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