Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
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Campus Weiße Rose
23.06.2014

Mitteilung Nr. 08 - 14 des DENKStättensekretariats

Im Fokus: Einladungen zu umfangreicher Stolpersteinverlegung an fünf Orten in Hohenems (A) am 30.Juni und zum 20. Juli nach Herdwangen-Schönach; Beispiele gelungener und blockierter Traditionspflege in der Bundeswehr; Presseberichte über Gedenkveranstaltungen in Wilhelmsdorf, Leutkirch, Baienfurt und Überlingen.

 

Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freunde/innen unseres Denkstättenkuratoriums,

 

 

1) Im Vorarlberger Hohenems, Sitz eines bemerkenswerten Jüdischen Museums, früheres Zentrum landjüdischer Kultur im Westen Österreichs, wird Gunter Demnig für alle jüdischen Mitbürger und Opfer der Shoa am 30. Juni -beginnend um 9 Uhr, Kaiserin –Elisabeth-Str. 2- mit seiner Arbeit anfangen. Für Anreisende aus Oberschwaben bietet sich als Einstieg in die Begleitung der mehrstündigen Verlegungsaktion 10,30 Uhr, Schweizer Str. 5 an.

 

2) Am Friedhof unseres neuen Mitglieds, der Gemeinde Herdwangen-Schönach, zwischen Überlingen und Pfullendorf gelegen, wird am 20. Juli 2014, um 14 Uhr unser Kuratorium zusammen mit der dortigen Gemeinde und den Bundeswehr-Reservisten aus dem Oberen Linzgau am Grab der Agnes von Haeften, der Mutter zweier Söhne, die als Widerstandskämpfer durch die NS-Justiz ermordet wurden, aller Frauen, Mütter und Kinder gedenken, deren Männer Söhne und Väter ein ähnliches Schicksal erlitten wie Werner und Hans-Bernd von Haeften.

 

3) Im 100.sten Jahr des Beginns des 1.Weltkrieges und zum 70.sten Jahrestag des 20. Juli 1944 dürfen wir den Reservisten aus dem Oberen Linzgau für ihre Haeften-Grab-Initiative herzlich danken. Sie nehmen mit ihr in vorbildlicher Weise die Traditionspflege-Intentionen auf, die die Bundeswehrreformer bewegten: keine Verherrlichung von Bellizismus und Militarismus, sondern ehrende Anerkennung von Menschen, die in Erfüllung ihrer Schutzpflicht für das Gemeinwesen und ihrem Gewissen folgend, verbrecherischen Befehlen den Gehorsam verweigerten und der Erhaltung und Wiedergewinnung des Friedens als oberster Maxime dienten.

 

Im Kontrast hierzu sehen wir traditionalistische Gesinnungsblockaden um deren Aufhebung die anliegende Petition von Historikern bemüht ist. Etliche der Unterzeichneten stehen unserem Kuratorium nahe. In dem –nach Wiederherstellung der Einheit Deutschlands – in Dresden neukonzipierten und -gestalteten militärhistorischen Museum nehmen wir einen Geist wahr, dem auch wir uns verbunden fühlen und der keine nach Mudra und Emmich benannte Kasernen verträgt.

 

Ihnen und Euch einen Friedenssommer wünschend

 

Ihr/Euer

 

 

Prof. Dr. Wolfgang Marcus

(für das Denkstättensekretariat)

 

 

 

Anhang (in einer Datei):

 

1) Das Grab der Agnes von Haeften : Gedenken zum 20.Juli (1944-2014)

2) Petition von Historikern zur Traditionspflege in der Bundeswehr

3) Wilhelmsdorf gedenkt seiner Euthanasieopfer

4) Leutkirch mit seinen fünf NS-Mahnmalen wird Denkort am Großen Erinnerungsweg Oberschwaben

5) Baienfurt bereitet Stolpersteinverlegung vor

6) Durch Ossi Burger vermittelt: weitere sieben Stolpersteine in und bei Überlingen (Schule Spetzgart)    

DENKStättenkuratorium
NS-Dokumentation Oberschwaben

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