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Graue Busse - Euthanasie

Ravensburg: Weißenau, Weingartshofener Straße 2

Im Rahmen der Euthanasie-Aktion T4 wurden aus der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Weißenau zwischen Mai und Dezember 1940 mindestens 677 Patienten in die Vernichtungsanstalt Grafeneck, auf der Schwäbischen Alb, deportiert; die als „lebensunwert“ eingestuften Opfer wurden in grauen Bussen und für jedermann sichtbar abtransportiert. Im März 1941 erfolgte ein weiterer Transport von 14 Patienten aus Weißenauzur Tötung nach Weinsberg.

Das 2007 errichtete Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Morde besteht aus zwei Betonbussen, deren Vorbild die Transportfahrzeugeder Aktion T4 sind. Dem Denkmal ist das Zitat „Wohin bringt Ihr uns?“ eingraviert, die überlieferte Frage eines der Opfer beim Abtransport. Der eine „Graue Bus“ steht seit Januar 2007 dauerhaft in der „alten Pforte“ des Zentrumsfür Psychiatrie die Weissenau. Der zweite, mobil, ist unterwegs: um andernorts an die Verbrechen der Euthanasie-Aktionzu erinnern.

Seit 1996 findet am 27. Januar, dem „Tag des Gedenkens andie Opfer des Nationalsozialismus“, eine von Stadt und dem Zentrum für Psychiatrie die Weissenau gemeinsam veranstaltete Gedenkfeier statt. An jedes einzelne Opfer wird dabei mit einem Glockenschlag erinnert.

Text: M. Spohr

 

Literatur: Andreas Schmauder, Franz Schwarzbauer, Paul-Otto Schmidt- Michel (Hrsg.), Erinnern und Gedenken. Das Mahnmal Weißenau und die Erinnerungskultur in Ravensburg (Historische Stadt Ravensburg, Bd.5), Konstanz 2007.

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