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Zwangsarbeiterlager

Ravensburg: Ziegelstraße 16

Während des Zweiten Weltkrieges arbeiteten annähernd 3600 Zwangsarbeiter in Ravensburg. Die Gruppe der Zwangsarbeiter setzte sich aus Kriegsgefangenen und zivilen ausländischen Arbeitern zusammen. Vorreiter bei der Beschäftigung Kriegsgefangener in Ravensburg- Weingarten war die Stadt selbst. Am 18. Juli 1940 fassten Bürgermeister und Gemeinderat den Beschluss, vorerst 50 Kriegsgefangene für nichtlandwirtschaftliche Arbeiten anzufordern. Benötigt wurden diese für Tiefbauarbeiten der Stadt, wie den Straßenbau, den Bau einer Kläranlage und eines Schwemmkanals.

Die Beschäftigung der Zwangsarbeiter machte es notwendig, Unterkünfte für diese zu finden. Das größte Zwangsarbeiterlager wurde in einer ehemaligen Schreinerwerkstatt, in der Ziegelstraße 16, eingerichtet. Hier wurden später 125 französische Kriegsgefangene, die als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, einquartiert. Die Franzosen wurden 1942 auf andere Lager umverteilt. Die westeuropäischen Arbeiter wurden durch 150 russische Kriegsgefangene ersetzt. Das Lager in der Ziegelstraße 16 befand sich in einem äußerst schlechten Zustand. Besonders die katastrophalen sanitären Verhältnisse gaben Anlass zur Klage. Die improvisierte Unterkunft bot zudem kaum Schutz gegen die winterliche Kälte, so dass es vielfach zu Erkrankungen unter den Kriegsgefangenen kam.

Text: M. Spohr

 

Literatur: Achim Schwarz, Ausländische Arbeiter während des Zweiten Weltkriegs in Ravensburg-Weingarten, in: Peter Eitel (Hrsg.), Ravensburg im Dritten Reich. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Ravensburg 1997, S.391-405

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