Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
wechseln zu
Campus Weiße Rose

Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Friedrichshafen: Fridolin Endraß-Platz

Mit dem Mahnmal wird seit seiner Einweihung am 29. April 1998 einer herausragenden Person des örtlichen Widerstands gegen das nationalsozialistische Unrechts- Regime sowie der Ausbeutung und Ermordung von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und zahlreicher weiterer Regime-Gegner gedacht. Aus vier Künstler-Entwürfen wurde 1997 das Skulpturen- Ensemble des Keramikers Klaus Schultze ausgewählt und umgesetzt. Als Mahnung an die nachkommenden Generationen ist auf einer Bodenplatte eine Inschrift aufgebracht:

„Den Opfern des Nationalsozialismus, Einheimischen und Fremden aus vielen Ländern Europas. Ihr Leid verpflichtet uns zu Wachsamkeit für Menschenrechte und Menschenwürde.“

In Friedrichshafen gab es zwei Arten des politisch organisierten Widerstands: Der kommunistische Widerstand um die Stuttgarterin Liselotte „Lilo“ Herrmann (1909-1938) , welcher die Dornier-Arbeiter Artur Göritz (1907-1938), Stefan Lovász (1901-1938) und der aus dem Ortsteil St. Georgen gebürtige Josef Steidle (1908-1938) angehörten. Alle vier wurden am 20. Juni 1938 im berüchtigten Zuchthaus Berlin- Plötzensee hingerichtet. Eine weitere Widerstandsgruppe bildeten die gewerkschaftlich orientierten Eisenbahner um Fridolin Endraß, Vorarbeiter im Friedrichshafener Eisenbahn- Ausbesserungswerk, der seinen Widerstand ebenfalls mit dem Leben bezahlte. An seinem Wohnhaus ist folgende Gedenktafel angebracht:

„Hier wohnte der Widerstandskämpfer, Fridolin Endraß Geboren am 5.3.1893 in Mariabrunn Er arbeitete und wirkte in Friedrichshafen als Eisenbahner und Gewerkschafter Fridolin Endraß baute ab 1937 unter süddeutschen Eisenbahnern eine Widerstandsgruppe gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime auf. Er wurde 1938 von den Nazis verhaftet, 1939 zum Tode verurteilt und am 23.2.1940 in Berlin-Plötzensee hingerichtet“

Text: J. Oellers

 

Literatur: Gerhard Raichle: Fridolin Endraß, in: Die „ausgesperrte“ Geschichte: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung und des Nationalsozialismus in Friedrichshafen, 3., veränd. Aufl., Friedrichshafen 1986, S. 257-273. (Geschichte am See; 26). Ditte Clemens: Schweigen über Lilo: die Geschichte der Liselotte Herrmann, Ravensburg 1993

 

Aufsatz zur Entstehung und zur künstlerischen Gestaltung der Gedenkstätten in Friedrichshafen

Download der Gesamtbroschüren

DENKStättenkuratorium
NS-Dokumentation Oberschwaben

Briachstr. 10, 88250 Weingarten

Tel.: 0751/560838-0
Fax: 0751/560838-14
E-Mail: info@dsk-nsdoku-oberschwaben.de
Web: www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de