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Kriegsgräberanlage auf dem Friedhof

Bad Wurzach: Friedhof

Auf dem Wurzacher Friedhof wird in einer Kriegsgräberanlage die Erinnerung an die ausländischen Opfer des Zweiten Weltkriegs wach gehalten. Elf Zivilinternierte aus Jersey überlebten ihre Gefangenschaft im Wurzacher Schloss nicht – das jüngste Opfer war gerade einmal sechs Jahre alt – und wurden auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Die Neugestaltung dieser Gräber 1968 führte zu ersten offiziellen Kontakten mit den Behörden der Kanalinsel, die allerdings erst 2002 in eine offizielle Partnerschaft mündeten. In dieser Anlage befindet sich auch das Grab eines jüdischen Häftlings aus Italien, der im Rahmen eines Austauschprozesses nach Wurzach verlegt worden war und kurz nach seiner Ankunft an den Folgen der Misshandlungen und Unterernährung verstarb. Zwei junge Polen, die als Zwangsarbeiter in Arnach gearbeitet hatten, sind ebenfalls hier beigesetzt. Sie waren am 18. April 1945 von der Gestapo verhaftet worden; ihre Leichen wurden mehrere Wochen nach Kriegsende im Wurzacher Ried gefunden. Eine Gedenktafel in der Aussegnungshalle des Friedhofs erinnert darüber hinaus an einen französischen Kriegsgefangenen, der von einem deutschen Wachsoldaten erschossen worden war. Seine sterblichen Überreste wurden bald nach dem Krieg nach Frankreich umgebettet.

Text: Gisela Rothenhäusler

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