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Campus Weiße Rose

Willi-Graf-Bau

DWW im Campus Weiße Rose Weingarten

Willi Graf wurde am 2. Januar 1918 in Kuchenheim bei Euskirchen geboren und wuchs mit zwei Schwestern in einem katholischen, unpolitischen Elternhaus auf. Bis 1936 war Willi Graf Mitglied im katholischen Schülerbund Neudeutschland und später in der illegalen katholischen Jugendorganisation „Grauer Orden“. Konsequent weigerte er sich, in die Hitler-Jugend einzutreten. Nach Abitur und Reichsarbeitsdienst begann er 1937, in Bonn Medizin zu studieren. Im Rahmen einer Verhaftungswelle gegen die „bündische Jugend“, mit der auch kirchliche Jugendorganisationen zerschlagen werden sollten, kam er im Januar 1938 einige Wochen in Untersuchungshaft.

Wenige Monate nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Willi Graf zur Wehrmacht eingezogen und als Sanitätssoldat in Belgien, Südfrankreich, Kroatien, ab Mai 1941 in Polen und ab Sommer 1941 in der Sowjetunion eingesetzt. Die Grausamkeit des Krieges löste bei ihm Entsetzen aus, das er in seinen Briefen und Tagebucheinträgen andeutete. Im April 1942 konnte Willi Graf sein Medizinstudium in München fortsetzen. In der 2. Studentenkompanie lernte er Hans Scholl und Alexander Schmorell kennen, mit denen er Ende Juli bis Ende Oktober 1942 an der Ostfront eingesetzt wurde. Nach der Rückkehr beteiligte sich Willi Graf an der Vervielfältigung und Verbreitung des fünften und sechsten Flugblattes. Mit Flugblättern und einem Vervielfältigungsgerät im Gepäck, warb er in seinem alten Freundeskreis in Saarbrücken, Köln, Bonn bzw. Freiburg um Mitstreiter. Mit Hans Scholl und Alexander Schmorell schrieb er Parolen wie „Freiheit“ und „Hitler Massenmörder“ an Münchner Hausfassaden.

Willi Graf wurde am 18. Februar 1943 festgenommen und gemeinsam mit Prof. Kurt Huber und Alexander Schmorell am 19. April 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 12. Oktober 1943 im Gefängnis München-Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet.

Text: Weiße Rose Stiftung e.V.

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