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Campus Weiße Rose

Hans-Conrad-Leipelt-Bau

DWW im Campus Weiße Rose Weingarten

Hans Leipelt kam am 18. Juli 1921 als Kind des katholischen Dipl. Ing. Konrad Leipelt (15.5.1886) und seiner evangelischen Frau Dr. Katharina Leipelt, geb. Baron, (*28.5.1892) zur Welt.

Nach seinem Abitur meldete er sich 1938 zum Reichsarbeitsdienst. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist zunächst 1939 in Polen und dann 1940 in Frankreich. Im August 1940 wurde er aus rassischen Gründen – seine Mutter galt in der nationalsozialistischen Terminologie als `Volljüdin´ – trotz zahlreicher militärischer Auszeichnungen – unehrenhaft aus der Wehrmacht entlassen.

Das war nicht die erste – und erst recht nicht die letzte – Diskriminierung, unter der er zu leiden hatte. Die Sondergenehmigung, mit der er im Herbst 1940 zunächst seine Zulassung zum Chemiestudium in Hamburg erworben hatte, wurde im Wintersemester 1941/42 nicht verlängert. Daraufhin setzte er sein Studium am Chemischen Institut der Münchener Universität fort, wo der dortige Institutsleiter Prof. Dr. Heinrich Wieland sich mutig über die verordnete Diskriminierung „halbjüdischer“ Studenten hinwegsetzte. An diesem Ort lernte Hans Leipelt auch seine Freundin Marie-Luise Jahn kennen. Im Sommer 1942 musste er tatenlos zusehen, wie seine Großmutter mütterlicherseits nach Theresienstadt deportiert wurde. Am 18. Februar 1943 fand der Chemiestudent in München das sechste Flugblatt der Weißen Rose in seiner Post. Als er bald darauf die Nachricht von der Hinrichtung der Geschwister Scholl und ihres Freundes Christoph Probst las, entschloss er sich, ihren Widerstand unter dem Motto „…und ihr Geist lebt trotzdem weiter!“ zusammen mit seiner Freundin Marie-Luise Jahn fortzusetzen.

Im Herbst 1943 wurden Hans Leipelt, Marie-Luise Jahn und weitere Freunde verhaftet. Katharina Leipelt war zwei Tage nach ihrer Verhaftung nicht mehr am Leben. Im Oktober 1944 verurteilte der Volksgerichtshof den Studenten zum Tode. Das Urteil wurde am 29. Januar 1945 vollstreckt.

Text: Klaus Möller

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