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"Arisierungen" - Stolpersteine

Ravensburg: Marienplatz 17, 31 und Gespinstmarkt 27

Zu Beginn der 1930er Jahre lebten die sieben jüdischen Familien Adler, Erlanger, Harburger, Herrmann, Landauer, Rose und Sondermann in Ravensburg. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden die Ravensburger Juden diskriminiert, zur Auswanderung gezwungen und in Konzentrationslagern ermordet.

Im Zuge der „Arisierung“ wurden jüdische Unternehmer, unter Druck und Schikane, aus ihren Betrieben gedrängt. (Die vier jüdischen Geschäfte in Ravensburg wurden aufgrund zahlloser Repressionen zwischen 1935 und 1938 von ihren Besitzern aufgegeben.) Viele der Ravensburger Juden konnten vor der nationalsozialistischen Verfolgung noch rechtzeitig ins Ausland fliehen, acht fanden hingegen einen gewaltsamen Tod, drei jüdische Bürger, die in Ravensburg blieben, überlebten aufgrund ihrer „arischen“ Ehepartner.

Um die Erinnerung an die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Mitbürger aufrecht zu erhalten, entstand 2005 ein Schülerprojekt, mit dem Ziel, allen jüdischen Opfern des Nationalsozialismus in Ravensburg einen persönlichen Gedenkstein zu setzen. Am 13. September 2006 legte der Kölner Künstler Gunter Demnig für die Familie Landauer am Marienplatz 31, für Elsa Finsterhölzl am Marienplatz 17 sowie für die Familie Rose am Gespinstmarkt 27 die ersten 13 „Stolpersteine“. Das Projekt wurde im Jahre 2007 mit weiteren „Stolpersteinen“ abgeschlossen.

Text: M. Spohr

 

Literatur: Manfred Hauser, Antisemitismus und Schicksal der Juden in Ravensburg, in: Peter Eitel (Hrsg.), Ravensburg im Dritten Reich. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Ravensburg 1997, S.304-332.

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