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Campus Weiße Rose

Alexander-Schmorell-Bau

DWW im Campus Weiße Rose Weingarten

Alexander Schmorell, 1917 in der russischen Stadt Orenburg am Ural geboren, entstammt einer deutsch-russischen Familie, die nach ihrer Flucht ab 1921 in München lebte. Schon als Jugendlicher begann er, in der russischen Literatur seine eigene Welt zu suchen, die er dem immer stärker empfundenen Zwang im nationalsozialistischen Deutschland entgegensetzte. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, der als rassenideologischer Eroberungs- und Vernichtungskrieg geführt wurde, belastete ihn persönlich.

Nach dem Abitur 1937 wurde Alexander Schmorell zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Seine Ablehnung des NSSystems wuchs. Radikal wandte er sich gegen die ideologische Vereinnahmung. Musizieren, Zeichnen und Bildhauerei waren für ihn auch Ausdruck seiner geistigen Unabhängigkeit. Mit Christoph Probst war er seit Schulzeiten eng befreundet.

Nach dem Wehrdienst begann Alexander Schmorell 1939 in Hamburg Medizin zu studieren. Als junger Rekrut war er im März 1938 beim Einmarsch in Österreich und im Oktober 1938 im Sudentenland eingesetzt. 1939 wechselte er an die Münchner Universität und wurde der 2. Studentenkompanie zugeteilt. Im Juni 1941 lernte er Hans Scholl kennen, mit dem er im Sommer 1942 mit den ersten vier „Flugblättern der Weissen Rose“ zum Widerstand aufrief. Im zweiten Flugblatt verurteilten sie die Gewaltverbrechen gegen die jüdische Bevölkerung in Polen als „das fürchterlichste Verbrechen an der Würde des Menschen“. Nach seinem Einsatz als Sanitätssoldat an der Ostfront beteiligte sich Alexander Schmorell im Januar und Februar 1943 an der Herstellung, Vervielfältigung und Verteilung des fünften und sechsten Flugblattes.

Nach der Verhaftung von Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 versuchte Alexander Schmorell zu fliehen. Er wurde am 24. Februar in München festgenommen, am 19. April vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 13. Juli 1943 im Gefängnis München-Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet.

Text: Weiße Rose Stiftung e.V.

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