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Dietrich-Bonhoeffer-Bau

Denkstätte Widerstand Weingarten – Widmungshäuser

„Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 in Breslau geboren. Zusammen mit seiner Zwillingsschwester und sechs weiteren Geschwistern wuchs er seit 1912 in Berlin auf, da der Vater Professor für Psychiatrie an der Charité geworden war. Bonhoeffer studierte Evangelische Theologie; nach früher Promotion und Habilitation schien eine akademische Karriere naheliegend. Als Pastor begeisterte er junge Konfirmanden aus proletarischen Familien, als Dozent sammelte er einen Kreis von Theologiestudierenden um sich. 1933 gründete Bonhoeffer mit anderen den Pfarrernotbund, aus dem 1934 die »Bekennende Kirche« entstand. Er selbst ging 1933 ins Auslandspfarramt nach London und engagierte sich intensiv in der Ökumene mit dem Aufruf an die Kirchen gegen einen drohenden Krieg einzutreten.

1935 kehrte er zurück, um ein Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde bei Stettin zu leiten. Eberhard Bethge wurde Bonhoeffers kongenialer Mitarbeiter und Freund. Nach Schließung des Seminars durch die Gestapo 1937 arbeitete man bis 1940 in illegalen „Sammelvikariaten“ weiter.

Nach Kriegsausbruch beteiligte er sich, durch seinen Schwager Hans von Dohnanyi vermittelt, am politischen Widerstand um Admiral Canaris.

Im Februar 1943 wurde Bonhoeffer verhaftet. Kurz zuvor hatte er sich mit der 18 Jahre jüngeren Maria von Wedemeyer verlobt. Nachdem bekannt geworden war, dass Bonhoeffer zu der Attentatsgruppe des 20. Juli 1944 gehörte, brachte man ihn in das berüchtigte Gefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße, später ins KZ Buchenwald. Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg erhängt“.

Die internationale Bonhoeffer-Gesellschaft (ibg) wurde 1973 in Düsseldorf gegründet. Sie ist eine wissenschaftliche Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Erbe des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer zu bewahren und für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Die deutschsprachige Sektion hat zurzeit über 450 Mitglieder. Weitere Sektionen gibt es in Brasilien, Japan, Südkorea, den Niederlanden, Polen und den USA. Darüber hinaus bestehen Kontakte zu zahlreichen Einzelpersonen und Gruppen in aller Welt.

Die ibg veranstaltet regelmäßig Tagungen, fördert Untersuchungen zu Bonhoeffers Leben und Werk und steht bei Anfragen von Einzelpersonen, Gemeinden, Universitäten u.a. zur Beratung zur Verfügung. Die Arbeitsgruppen Gedenkstätten und Schulen vernetzen Gedenkorte und sichten Arbeitsmaterialien zu Bonhoeffer. Die ibg gibt drei- bis viermal im Jahr einen Rundbrief heraus mit eigenen Beiträgen, Nachrichten, Hinweisen auf Neuerscheinungen und Tagungsberichten. Sie war maßgeblich beteiligt an der Herausgabe der Dietrich Bonhoeffer Werke, die seit 1998 in einer 17-bändigen Gesamtausgabe (erschienen im Chr. Kaiser Verlag/Gütersloher Verlagshaus) vorliegen.

Text: Christiane Tietz

Download der Gesamtbroschüren

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