Denkstaettenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben
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Campus Weiße Rose
13.09.2022

Mitteilung Nr. 02-2022 des Denkstättensekretariats

Im Fokus:
1.    Denkstättenkuratorium:

1.1.    Materialien
1.2.    Neue Forschungen
1.3.    Pflege der Vernetzung durch Kontaktaufnahme
1.4.    Neue Denkorte und neue Projekte

2.    Netzwerk „Antisemitismus im Schussental“
2.1.    Organisation
2.2.    bis 2.4.: Veranstaltungen

3.    Vorausschau: Gedenktage, Planungen
4.    Informationen von der Landesebene: Sprecherrat der LAGG, Förderung der Gedenkstättenarbeit

 

Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freundinnen und Freunde unseres Denkstättenkuratoriums,

wie üblich möchten wir durch einen zweiten Newsletter im Jahr 2022 den Kontakt im Netzwerk des Denkstättenkuratoriums halten, indem wir Sie über neue Sachverhalte und Aktivitäten informieren. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

1.    Denkstättenkuratorium
1.1.    Materialien
1.1.1.    Broschüre

Einen Schwerpunkt in der Arbeit des DSK bildet die Pflege des Netzwerks der Denkorte im Denkstättenkuratorium durch die Unterstützung des Gedenkens an den vorhandenen Denkorten. Dem dient die Verbreitung der Gesamtbroschüre durch die Weitergabe an örtliche Initiativen, Stadtverwaltungen, Büchereien und Schulen als Daueraufgabe. Bitte melden Sie sich bei Philipp Stäbler (philipp.staebler@studentenwerk-ev.de), wenn Sie Broschüren brauchen. Die Broschüre ist als eine Art „Regionales Geschichtsbuch“ ein vorzügliches Medium, um unser Netzwerk und seine regional bezogene Erinnerungsarbeit vorzustellen.

1.1.2.    Wanderausstellung „Galerie der Aufrechten“
Ein Bildungsangebot, das wir Gedenkstätten und Museen der Region wie auch bundesweit machen, ist die  „Galerie der Aufrechten“, eine Kunstausstellung des Studentenwerks Weiße Rose e.V. mit ca. 65 von namhaften Künstlern erstellten Porträts von Widerständlern gegen das NS-System, deren Biographien auf kleinen Tafeln erläutert wird. Die Hälfte der dargestellten Widerständler stammt dabei aus Oberschwaben und dem deutschen Südwesten. Sie werden in acht Gruppen präsentiert - dem christlichen, geistigen, jüdischen Widerstand, dem Widerstand von Arbeitern, Soldaten, Politikern, dem Rettungswiderstand und dem Widerstand der Weißen Rose.
Diese Ausstellung ermöglicht somit die Vermittlung der Vielfalt des Widerstands im Dritten Reich mit den Mitteln der Kunst und in einem biographischen Ansatz. Die Porträts schaffen menschliche Nähe und fordern den Betrachter zum Blick in den Spiegel auf mit der Frage „Wie aufrecht bist Du heute in Deinem Lebensalltag?“ Gleichzeitig ermutigen die Widerständler mit ihrem Vorbild kreativen Widerstands zur Zivilcourage heute.
Auf Grund der Vielzahl der Porträts regionaler Widerständler eignet sich die Wanderausstellung besonders für die Präsentation an Orten im oberschwäbischem und südwestdeutschen Raum, z.B. anlässlich von Todestagen von einzelnen Widerständlern. Wir würden uns freuen, im Kreis der Leser Interessenten an unserer Ausstellung zu finden, die bei Platzmangel durchaus auch – je nach Anlass - in Teilen ausgeliehen und präsentiert werden kann.

1.1.3.    Hausbücherei
Aus dem Nachlass von Prof. Wolfgang Marcus und aus Neuanschaffungen im Lauf der Jahre haben wir eine Hausbücherei zusammengestellt und systematisiert, die allen Interessierten zur Verfügung steht. Ihr besonderes Merkmal ist der Regionalbezug. Sie umfasst Werke zu den Themen Totalitarismus allgemein, Nationalsozialismus allgemein; NS-Regionalgeschichte Oberschwaben und Sachsen; Widerstand gegen den NS in verschiedenen Gruppen; Verfolgung von Juden, Sinti, Behinderten; Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen, Erinnerungskultur in Württemberg; Rechtsextremismus nach 1945; Widerstand gegen das DDR-Regime. Über die genaue Bestandsliste und die Ausleihmodalitäten können Sie sich auf unserer Homepage www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de informieren.


1.2.    Neue Forschungen

1.2.1.    Aufnahme auf Homepage des DSK
Gertrud Graf arbeitet fortlaufend daran, neue Forschungen innerhalb der Region zu erfassen, damit wir sie unter der Rubrik „Neue Forschungsergebnisse“ auf unserer Homepage (www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de)der Öffentlichkeit zugänglich machen können, bis wieder eine Broschüre herausgegeben wird.
So wächst eine Datenbank mit neuen interessanten Berichten heran, die von allen Interessierten, vor allem auch von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden genutzt werden kann. Inzwischen enthält die Datenbank 37 Beiträge aus Oberschwaben.
Bitte sehen Sie sich mal in dieser Datenbank um und melden sich mit neuen Forschungsergebnissen, damit wir sie in dieser Datenbank aufnehmen können. Sie erreichen Gertrud Graf unter der E-Mail-Adresse: gertrudgraf37@gmail.com.

1.2.2.    Neue Beiträge
-    Messkirch: Markus Fiedler, 75 Jahre nach Kriegsende, Identität geklärt. Auf dem Kriegsgräberfeld des Friedhofs ist der sowjetische KZ-Häftling Iwan Sadowez, Opfer eines Todesmarsches, begraben.
-    Friedrichshafen: Harald Ruppert; Schwäbische Zeitung Friedrichshafen; Das unauffällige Leben eines Nazi-Täters in FN
-    Neufra/ Hechingen: Graf/ Michelberger, Ermordung von entflohenen KZ-Häftlingen in der Region Neufra-Hechingen - die Angehörigen befinden sich bis heute im Ungewissen
-    Friedrichshafen/ Ailingen: Graf/Michelberger, Mord an einem amerikanischen Piloten nach Luftangriffen auf Friedrichshafen am 20. Juli 1944
-    Friedrichshafen/Ailingen: Graf/Michelberger, Pfarrer Franz Gessler – beschuldigt als Volksverräter
-    Spaichingen: Recherche zu den mutigen Pfarrern im Raum Spaichingen: Pastor Hermann Schäfer aus Hausen ob Verena und Pfarrer Bernhard Scheel aus Balgheim.

1.2.3.    Buch zu den Todesmärschen

Todesmärsche im April 1945 aus den „Wüste“- Lagern und dem KZ Spaichingen durch Oberschwaben und das Allgäu bis in die bayrischen Alpen

Herausgeber ist Denkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben. Gefördert wird es von der Landeszentrale für politische Bildung LpB. Die Autoren sind Gertrud Graf und Eugen Michelberger.
In dem Buch fassen die Autoren die Arbeit einer neunjährigen Recherche zusammen. Sie forschten nach bisher nicht erfassten Spuren, Dokumente und Fotos. Sie wandten sich an Pfarr-, Gemeinde- und Zeitungsarchive und machten Zeitzeugen entlang der 300 km langen Strecke ausfindig. In den Berichten dieser Zeugen fanden sie Übereinstimmungen mit den Aussagen von Überlebenden der „Wüste-Lager“ und aus dem KZ Spaichingen. Weitere wertvolle Hinweise ergaben sich aus den Unterlagen des Rastatter Prozesses und den Büchern von Michel Ribon („La passage niveau“ von 1972 und „Jours de Colère“ von 2012).
Es ging darum zu klären, welche Strecken die einzelnen Häftlingskolonnen nahmen, wie weit sie kamen und wo sich die Spuren der einzelnen Mitglieder der Wachmannschaften verlieren. Das gelang durch die Suche in den Listen der französischen Stiftung „Fondation pour la Mémoire de la Deportation“, sowie in den Listen von Ernest Gillen (Luxemburg) und Professor Dr. Robert Steegmann (Frankreich). Die Listen verdeutlichen, aus welchen Ländern die Personen stammen, weshalb sie verhaftet wurden, in welchen Lagern sie waren, von wo aus sie den Todesmarsch mitmachen mussten, wo sie freikamen oder starben.
Dokumente aus den Archive Arolsen und Yad Vashem ermöglichte es, Lebensbilder der einzelnen Häftlinge zu erstellen. Über Häftlingsnummern konnten die Autoren die Identität und das Schicksal der Häftlinge identifizieren, die in Bad Waldsee, Haisterkirch und Sulzberg ermordet und lange Zeit als „unbekannte Tote“ geführt wurden.

Bekannt gemacht wird das Buch an folgenden auf zahlreichen Webseiten, z.B. die Webseite https://www.gedenkstaetten-bw.de/aus-den-gedenkstaetten-neue-publikation-zu-todesmaerschen

Das Buch ist für einen Schutzgebühr von 5 Euro zzgl. Versand beim Studentenwerk Weiße Rose e.V. Denkstättensekretariat, Briachstr.10, 88250 Weingarten erhältlich.

1.3.    Pflege des Netzwerks durch Aktualisierung der Kontaktadressen
In den letzten Jahren wechselten in vielen Denkorten die Ansprechpartner. Neue Denkorte sind hinzugekommen. Deshalb war es notwendig, Kontakt aufzunehmen und die Adressen zu aktualisieren. Auf Anrufe und Mails gingen in den letzten Wochen viele positive Rückmeldungen ein. Das Interesse am Ideen- und Gedankenaustausch wurde bekräftigt.
Damit wir den Veranstaltungskalender auf aktuellen Stand halten können, melden Sie uns bitte geplante Vorhaben.

1.4.    Neue Denkorte und neue Projekte
Immer wieder gerne unterstützt das DSK die Installation neuer Denkorte in Oberschwaben auf der Basis einer sorgfältigen Recherche der lokalen NS-Geschichte und der Biographien von NS-Opfern.


1.4.1.    Bodnegg
Schon seit einiger Zeit bemüht sich in der Gemeinde Bodnegg ein Arbeitskreis „Erinnerungskultur“ um die Aufarbeitung der lokalen NS-Geschichte. Dieser Arbeitskreis hat nun eine bemerkenswerte, anschaulich bebilderte Broschüre vorgelegt, die durchaus anregend sein kann für andere Veröffentlichungen. Diese Broschüre können Sie auf der Homepage der Gemeinde unter www.bodnegg.de/index.php?article_id=31 einsehen und ausdrucken oder bei der Gemeindeverwaltung bestellen. Im November 2022 soll dann in Erinnerung an die NS-Opfer in Bodnegg ein künstlerisch gestalteter Denkort mit aktuellem Bezug auf dem Friedhof in Bodnegg eingeweiht werden. Im Laufe der fruchtbaren Zusammenarbeit des Arbeitskreises mit dem DSK ist die Gemeinde Bodnegg jüngst Mitglied im DSK geworden.

1.4.2.    Wolpertswende
Auch in der Gemeinde Wolpertswende hat sich mit Unterstützung des DSK ein neuer Arbeitskreis „Erinnerungskultur“ gebildet, der sich zum Ziel gesetzt hat, auf der Basis von Recherchen des Lokalhistorikers Ludwig Zimmermann eine Broschüre mit den Biographien der lokalen NS-Opfer herauszugeben und einen Denkort in der Gemeinde einzurichten. Dabei soll durch eine Überarbeitung der bisher vorliegenden Texte - mit dem Ziel einer sensiblen Formulierung vor allem der Biographien der „Euthanasie“-Opfer und einer klaren Belegbarkeit aller Aussagen - die Akzeptanz für eine lokale NS-Erinnerungskultur gesichert werden. In diesem Zusammenhang ist für alle Aktiven in der Erinnerungskultur die Information wichtig, dass Broschüren zur lokalen NS-Geschichte von der Landeszentrale für politische Bildung – Abteilung Gedenkstättenarbeit – gefördert werden.

1.4.3.    Projekt „Über die Grenze“ des jüdischen Museums Hohenems: symbolische Grenzsteine mit Hörstationen
Das jüdische Museum Hohenems hat das Projekt „Über die Grenze“ entwickelt und dazu eine Broschüre erstellt. In diesem Projekt wurden durch symbolische Grenzsteine entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz bis Partenen, und an ausgewählten Orten in der Schweiz und in Liechtenstein 52 Hörstationen eingerichtet. An diesen Hörstationen wird über das Schicksal von Menschen berichtet, die zwischen 1938 und 1945 als Juden, politische Gegner der Nationalsozialisten, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter von Vorarlberg in die Schweiz flüchten wollten. So kann man heute mit dem Fahrrad die aus persönlichen Briefen, Dokumenten, Zeitzeugenberichten und Fotografien der Schauplätze die Erfahrungen der Flüchtlinge „erfahren“. Weitere Informationen finden Sie unter www.ueber-die-grenze.at.


2.    Netzwerk „Antisemitismus im Schussental“
2.1.    Organisation

In Fortsetzung ihrer fruchtbaren Zusammenarbeit bei der Durchführung der Anne-Frank-Ausstellung in Ravensburg im Frühjahr 2019 und bei der Durchführung eines umfangreichen lokalen Programms im Rahmen des bundesweiten Projekts „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit knapp 20 Veranstaltungen im Herbst letzten Jahres haben sich mehrere lokale Organisationen beispielhaft zu einem dauerhaften „Netzwerk gegen Antisemitismus im Schussental“ zusammengeschlossen. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, dem Aufkommen des Antisemitismus entgegenzutreten. Mitglieder des Netzwerks „Antisemitismus“, dem auch das Dentstättenkuratorium und das Studentenwerk Weiße Rose in Weingarten angehören, sind die lokalen Partnerschaften von „Demokratie leben“ in Ravensburg und Weingarten, die Gesellschaft für christlich-jüdische Begegnung, die Volkshochschulen Ravensburg und Weingarten, das Museum Humpisquartier und der Kreisjugendring.

2.2.    Veranstaltungsplanung im Herbst 2022
Für den Herbst dieses Jahres plant das Netzwerk eine Reihe von Veranstaltungen. So ist z.B. eine Kulturveranstaltung im Ravensburger Schwörsaal am 9. November in Gedenken an die Reichspogromnacht vor 84 Jahren geplant. Dabei soll u.a. auch mit Biographien verfolgter und ermordeter Juden aus Ravensburg ein regionaler Ansatz verfolgt werden. Das DSK ist Mitveranstalter einer Exkursion nach Buttenhausen mit Besuch der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger, des Jüdischen Museums und des jüdischen Friedhofs am 22. Oktober. Anmeldung über VHS Weingarten (Anlage 1). Außerdem organisiert des DSK zusammen mit dem Kreisjugendring eine Vorführung des Films „Wiedersehen mit Brundibar“ des Regisseurs Douglas Wolfsberger für Schülerinnen und Schüler am 5. Oktober im Kino „Frauentor“ in Ravensburg. Dieser Film verbindet das Thema Holocaust – abseits von ritualisierter Routine - mit der Gegenwart und dem Leben von Jugendlichen und zieht sie in die Auseinandersetzung mit diesem Thema und mit der NS-Geschichte hinein.

2.3.    Inhalt und Rezension Filmvorführung „Wiedersehen mit Brundibar“; im Anschluss Gesprächsrunde mit dem Regisseur Douglas Wolfsperger
Im KZ Theresienstadt wurde, von den Nazis gefördert, als Aushängeschild und zur Verschleierung der Wirklichkeit von Kindern die Kinderoper „Brundibar“ aufgeführt, und zwar mehr als 50-mal. Fast alle Kinder wurden später deportiert und ermordet. Greta Klingsberg, das Kind, das im KZ die Hauptrolle sang, überlebte und wanderte nach Israel aus.
Vor einigen Jahren adaptiert eine Berliner Jugendtheatergruppe (Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen) diese Oper und trifft dabei die überlebende über 90-jährige Hauptdarstellerin der Originalbesetzung und reist mit ihr nach Terezin (Theresienstadt). Dort geraten sie nicht zuletzt durch die Begegnung mit der charismatischen alten Dame langsam in den Sog der Geschichte, die sie bisher so herzlich wenig interessierte.
Es ist „ein leiser, bewegender Film. Nebenbei wirft er die großen Fragen des Holocausts auf: Wie konnte das passieren? Kann es wieder passieren? Was hätte ich getan? – Wie kann man noch heute vom Holocaust erzählen? Mit Filmen wie diesem.“ (DIE WELT) (Anlagen 2 – 4)

2.4.    Weitere Veranstaltungen
Über weitere Veranstaltungen – wie z.B. auch einen vom Studentenwerk Weiße Rose geplanten Vortrag des Direktors des Jüdischen Museums Hohenems Hanno Loewy über „Antisemitismus heute“ – werden wir Sie baldmöglichst informieren.

3.    Vorausschau: Gedenktage, Planungen
3.1.    „Galerie der Aufrechten“

In Zusammenarbeit mit der Kunstdozentin Katja Helpensteller von der Fachschaft Kunst an der PH Weingarten, die die Galerie zum Thema eines Seminars im Wintersemester machen wird, soll die Wanderausstellung mit den künstlerischen Porträts von ca. 65 Widerständlern – zum großen Anteil aus der Region Südwestdeutschland – im Dezember 2022 und Januar 2023 im Schlossbau der PH gezeigt werden.

3.2.    Gedenken an Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Am 10. Mai 2023 jährt sich die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten zum 90. Mal. Diesen Jahrestag will das Denkstättenkuratorium zum Anlass nehmen, um in einer Veranstaltung zusammen mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Weingarten auf dieses historische Ereignis hinzuweisen.

3.3.    Gedenken an die Hinrichtung der Mitglieder der Weißen Rose vor 80 Jahren
Im nächsten Jahr jährt sich die Hinrichtung der Mitglieder der Weißen Rose zum 80. Mal. Daran will das Studentenwerk „Weiße Rose“ im Juni 2023 in mehreren Veranstaltungen im Rahmen von Gedenktagen „Weiße Rose“ erinnern.

4.    Informationen von der Landesebene der Gedenkstättenarbeit
4.1.    Sprecherrat der LAGG (Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten in BW)

Im Herbst 2022 sollen alle Gedenkstätten, Initiativen und Denkorte zu einer digitalen Konferenz eingeladen werden. Sie sollen über ihre Bedürfnisse und Anliegen sprechen. Es sollen inhaltliche Schwerpunkte für weitere digitale Meetings entwickelt werden, die zwei bis dreimal pro Jahr stattfinden sollen. Eine Umfrage an alle Gedenkstätten ist in Vorbereitung, um Bedürfnisse der Gedenkstätten zu sammeln, um Aktivitäten der LAGG besser zu priorisieren.
Die Besuche von Gedenkstätten durch den Fachbereich Gedenkstättenarbeit der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) (Frau Dr. Hammerstein) und Mitglieder des Sprecherrats sollen wieder aufgenommen werden.

4.2.    Überblick über die Gedenkstättenförderung seit der Gründung der LAGG:
Vor der Gründung der LAGG 1995 finanzierten sich die Gedenkstätten- und Gedenkstätteninitiativen aus eigener Kraft durch Veranstaltungen, Benefizkonzerte, Kunstauktionen, Spenden und Mitgliedsbeiträge. Den Vertretern des Sprecherrats der LAGG gelang es nach und nach, beim Land BW eine sichere Förderung der Erinnerungsarbeit durchzusetzen. Die Ausschreibung der Fördermittel, die Bearbeitung der Anträge, den Versand der Bescheide übernahm der Fachbereich Gedenkstättenarbeit, der bei der LpB angesiedelt wurde.
Im Jahr 2000 ermöglichte das Land BW die institutionelle Förderung für die Gedenkstätten Ulm und Grafeneck. 2014 folgte die Basisförderung (Art der Gedenkstätte, Leistungen und Angebote, Gebäudeverantwortung) für die ehrenamtlich arbeitenden Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen, anfangs mit einer Gesamtsumme von 200.000 Euro.
2016 wurde das Angebot um eine Personalförderung (vierte Kategorie) erweitert, bei Beantragung alle vier Kategorien ist eine Förderung von insgesamt bis zu 10.000 Euro möglich.
Seit 2016 können mit der Verbundförderung zudem raumschaftlich und thematisch begründete Zusammenschlüsse von Gedenkstätten gefördert werden. 2021 hat die Förderung durch das Land BW einen Umfang von 1.308.500 Euro erreicht, soll aber nach von der Landespolitik prinzipiell anerkannten Wünschen des Sprecherrats der LAGG in den Jahren 2023/2024 auf 2 Millionen Euro angehoben werden.

Wir hoffen, dass wir Ihnen in diesen Mitteilungen einige interessante Informationen und motivierende Anregungen für die eigene Arbeit geben konnten, und freuen uns immer über Rückmeldungen, Informationen, Ideen und Anregungen von Ihrer Seite.

In diesem Sinne grüßen Sie alle ganz herzlich

Ihre


Uwe Hertrampf                    Peter Ederer                                      Gertrud Graf
(für das Denkstätten-        (Vorsitzender Studentenwerk     (Vertreterin des DSK
sekretariat)                           Weiße Rose e.V.)                              bei der LAGG)

 

Anlagen:
1.    Ausschreibungstext Exkursion Buttenhausen
2.    Vorwort Douglas Wolfsperger zum Film: „Wiedersehen mit Brundibar“
3.    Interview mit Douglas Wolfsperger, Regisseur des Films „Wiedersehen mit Brundibar“
4.    Plakat zum Film „Wiedersehen mit Brundibar“

DENKStättenkuratorium
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