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Gedenkstätten für Jan Kobus

Pfullendorf: Ecke Mühlensteigle/Zum Eichberg

In Pfullendorf erinnert seit April 2005 an der Ecke Mühlensteigle/ Zum Eichberg ein „Stolperstein“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig an die Ermordung des 27jährigen polnischen Zwangsarbeiters Jan Kobus. Dieser wurde hier, im damaligen Gewann „Sieben Linden“ außerhalb der Stadt, am 5.April 1941 wegen „Rassenschande“ mit einer 20jährigen Deutschen gehängt. Beide hatten auf einem Bauernhof in Ruschweiler gearbeitet, waren eine Liebesbeziehung eingegangen, und aus ihrer Verbindung ging ein Kind hervor. Alle polnischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter aus der Umgebung mussten zur Abschreckung und unter militärischer Bewachung der Hinrichtung beiwohnen.Nach Ende des Krieges errichteten ehemalige polnische Zwangsarbeiter an der Mordstätte einen Gedenkstein, gestaltet von einem polnischen Steinmetz. Dieser Gedenkstein mit einer Inschrift in deutsch, französisch und polnisch stand hier bis zur baulichen Erschließung des Geländes 1962/63 und wurde dann umgesetzt in den Alten Friedhof von Pfullendorf, wo er bis heute steht und „ewiges Ruherecht“ genießt.

Text: E. Weber

 

Literatur: Edwin Ernst Weber: Von der Diktatur zur Besatzung. Das Kriegsende 1945 im Gebiet des heutigen Landkreises Sigmaringen. Das Kriegsende in der Stadt Pfullendorf und Umgebung. Sigmaringen 1995, S. 219 - 225

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