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Todesmarsch von KZ-Häftlingen

Ostrach: Gräber auf Gemarkung Ostrach in Richtung Pfullendorf

In Schörzingen, heute ein Ortsteil von Schömberg, wurde 1944 eines von insgesamt sieben Außenlagern des KZ Natzweiler- Struthof im Elsass eingerichtet.Die Häftlinge wurden unter furchtbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen für das sog. „Unternehmen Wüste“ eingesetzt, dessen Aufgabe der Abbau des entlang des Albtraufs aufzufindenden Ölschiefers und die Gewinnung von Schieferöl war. Als im Frühjahr 1945 die Front näher rückte, wurde das Unternehmen eingestellt. Die KZ-Häftlinge, die einem Befehl Himmlers zufolge dem Feind nicht lebend in die Hände fallen sollten, wurden teils in Kohletransportwaggons nach Dachau evakuiert, größtenteils aber auf Todesmärsche Richtung Oberschwaben und Oberbayern geschickt. Am 22. April 1945 erreichte ein Teil einer Kolonne Ostrach, wo die ausgemergelten und vielfach kranken Häftlinge angesichts der herannahenden französischen Truppen von ihren Bewachern verlassen wurden und die Freiheit erlangten. Zeugnisse dieses Todesmarsches sind verschiedene, von Schülern gepflegte Gräber auf Gemarkung Ostrach in Richtung Pfullendorf, in denen an Entkräftung und Hunger verstorbene oder aber von den SSBewachern erschossene Häftlinge begraben sind.

Text: G. Fetscher

 

Literatur: Josef Unger: Das Kriegsende 1945 im Ostrachtal. In: Edwin Ernst Weber (Red.): Von der Diktatur zur Besatzung (wie oben), S. 219–225.

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