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Der jüdische Friedhof

Bad Buchau: Friedhofstr.

Der Friedhof ist heute ein sichtbares Zeichen der einstmals großen jüdischen Gemeinde. Auf dem Buchauer Friedhof ruhen fast 1000 Tote. Erhalten sind 827 Gräber, im Dritten Reich wurden Gräber geschändet und teilweise die Grabsteine entfernt.

1650 wurde der Friedhof angelegt und 1675 war die erste Bestattung. Ab 1795 wurde der Begräbnisplatz mehrmals erweitert, 1851 mit einer Mauer umgeben. 1894 bekam er ein Eingangstor mit Pfeilern. Auf den Tafeln rechts und links des Tores steht in Deutsch und Hebräisch: „Bestelle dein Haus, denn du musst sterben“.

Im Jahre 1860 kaufte sich die Gemeinde einen Leichenwagen, der heute noch in der Leichenhalle an der Friedhofsmauer steht.

Der jüdische Friedhof war auch „der Gute Ort“ für die Nachbargemeinde Kappel. Die jüdische Gemeinde hatte eine eigene Synagoge, Mikwe und Schule aber keinen eigenen Begräbnisplatz. Sie bestand von 1793 bis 1873.

Um an die Opfer des Holocaust zu erinnern, ließ die Stadt Bad Buchau 1991 auf dem Jüdischen Friedhof ein Mahnmal aufstellen. Es besteht aus einem Findling mit der Inschrift „Dem Gedenken unserer jüdischen Mitbürger“ und einer Stele mit den Namen der Ermordeten.

Seit 1992 wird regelmäßig am 9. November in einer Gedenkstunde an die Zerstörung der Synagoge und an die Opfer der Shoa erinnert.

Text: Ch. Mayenberger

 

Literatur: Charlotte Mayenberger, Juden in Buchau, Federsee Verlag 2008, Charlotte Mayenberger, Moritz Vierfelder - Leben und Schicksal eines Buchauer Juden, Federseeverlag 2000, Charlotte Mayenberger, CD Der jüdische Friedhof Bad Buchau

Weitere Information unter: www.JudeninBuchau.de

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