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Edith-Stein-Bau

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Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau als Jüdin geboren. Sie war die Jüngste unter sieben Geschwistern. 1911 nimmt sie – nach dem Abitur – ihr Studium der Philosophie, Psychologie, Germanistik und Geschichte in Breslau auf, das sie von 1913- 15 in Göttingen fortsetzt und mit dem Staatsexamen beschließt. Nach Lazarettdienst im 1. Weltkrieg und Referendariat in Breslau promoviert sie 1916 bei dem phänomenologischen Philosophen Edmund Husserl in Freiburg i. Br. mit Auszeichnung (summa cum laude), was ihr eine Lehrtätigkeit an der Univ. Freiburg, eine Assistenz bei Husserl und weitere wissenschaftliche Arbeit eröffnet (1916-1923).

Das Jahr 1921 wird zum Jahr ihrer Bekehrung zum Christentum – nach einer 15-jährigen Phase des Atheismus. Edith Stein hatte sich bereits vor Aufnahme ihres Studiums vom Glauben ihres Elternhauses abgewandt. Nun lässt sie sich 1922 taufen und wird von 1923-31 Lehrerin an der Lehrerinnenbildungsanstalt der Dominikanerinnen in Speyer, Referentin zur Frauenfrage, und 1932-33 ist sie Dozentin in Münster. 1933 tritt sie als Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz in das Kölner Karmelkloster ein. 1938 übersiedelt sie in das Karmelkloster von Echt/Niederlande. Von da wird sie 1942 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Unter dem Eindruck der NS-Judenverfolgung bekennt sich Edith Stein als Christin zu ihrem jüdischen Volk und sieht ihren Tod als Opfer für dieses Volk an. 1987/98 wird Edith Stein selig- und heiliggesprochen, 1999 als Mit-Patronin Europas geehrt. Edith Stein hinterlässt ein bedeutendes – vor allem philosophisches, aber auch biographisches, pädagogisches, anthropologisches und mystisches – Werk, das in 28 Bänden der ESGA (Edith Stein- Gesamtausgabe bei Herder) wissenschaftlich ediert wurde.

Text: Beate Beckmann-Zöller

 

Ziele der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e. V. (ESGD)

1. Die Erinnerung an die hl. Edith Stein als Tochter des jüdischen Volkes, als Philosophin und als Karmelitin vertiefen; ihr philosophisches, pädagogisches und religiöses Erbe zu erschließen und zu pflegen.

2. Völkerverständigung und Verwirklichung eines vereinten Europa, in dem die Menschenrechte unabhängig von bestehenden Grenzen und nationalen, religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Unterschieden geachtet werden; besonders: christlich-jüdischer und deutsch-polnischer Dialog, sowie Dialog mit der säkularen Welt.

Kontakt:
Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e.V.,
Postfach 1180, 67326 Speyer.
Tel. (+49)-62 32- 10 22 81.
E-Mail: esgd@bistum-speyer.de;
Internet: www.Edith-Stein-Gesellschaft.de
Dr. Beate Beckmann-Zöller (Vize-Präsidentin)

 

Literatur: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Unerbittliches Licht. Edith
Stein: Philosophie, Mystik, Leben, Mainz 1999
Andreas Uwe Müller, Maria Amata Neyer: Edith Stein über das Leben
einer ungewöhnlichen Frau. Düsseldorf 2002
Beckmann-Zöller, Beate / Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara: Edith Stein
-Themen, Kontexte, Materialien, Dresden 2015

Download der Gesamtbroschüren

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